Unser Körper besteht zu einem grossen Anteil aus Faszien. Die Faszien sind unser Bindegewebe.
Faszien formen unseren Körper. Sie umhüllen alle Muskeln, Knochen, Organe und Nerven, wodurch sie den Körper zusammenhalten und strukturieren. Aufgabe der Faszie ist sowohl die Trennung als auch der Zusammenhalt. An verschiedenen Körperregionen unterscheidet sich ihre Struktur, um die Funktion der jeweiligen Körperstelle zu unterstützen. Die Faszie kann man sich wie ein Geflecht vorstellen, welches in alle Richtungen dehnbar oder auch dicht sein kann, es ist zug- und reissfest.
Faszien enthalten sehr viel mehr Bewegungssensoren und Schmerzrezeptoren, als sich in den Muskeln und den Gelenken finden lassen.
Das macht das Bindegewebe zum grössten Sinnesorgan des Menschen. Es ist eng mit dem vegetativen Nervensystem verbunden und sendet unablässig Signale ins Gehirn. Es sind die Faszien, die uns befähigen, unseren Körper wahrzunehmen und alle Bewegungen zu choreographieren, ohne unser Bewusstsein auf jeden einzelnen Schritt oder Akt lenken zu müssen. Zudem haben Faszien eine emotionale Erinnerung. Sie speichern alles Erlebte, namentlich auch Schmerzen.
Forscher gehen davon aus, dass die Faszien über den gesamten Körper als Kommunikationsnetzwerk dienen können.
Die Faszie kann verkleben oder gar verfilzen, dies kann Auswirkungen auf die körperliche Ebene (Schmerzen, Verspannungen, Bewegungsbeeinträchtigungen, etc.) und die mentale Ebene (Verstimmungen bis hin zu Depressionen) eines Menschen haben.